STIHL Geschäftsbericht 2018

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ÖSTERREICHLANGKAMPFEN

Weichen stellen

2018 bestimmten Baustellenarbeiten das Geschehen an der Hans Peter Stihl-Straße 5 in Langkampfen – ein Erweiterungsbau mit rund 20.000 zusätzlichen Quadratmetern entstand. Damit hat sich STIHL Tirol nicht nur für die anstehende Saison gerüstet, sondern auch für die vielen Aufgaben, die auf den Standort als Kompetenzzentrum für boden­geführte Gartengeräte innerhalb der STIHL Gruppe zukommen.

Produktionsleiter und Prokurist Josef Koller kann seinen Stolz nicht verbergen. Wenn er beim Rundgang die neuen Räumlichkeiten von STIHL Tirol vorstellt, dann ist ihm neben der Freude über das gelungene Großprojekt auch ein bisschen Erleichterung anzumerken. Zwar hat Koller in seiner langen Laufbahn in Langkampfen alle Erwei­terungsmaßnahmen des Standorts verantwortet – doch die vierte Ausbaustufe war auch für den erfahrenen Prokuristen eine Heraus­forderung. Mit fast 23 Millionen Euro ist es die größte Investition von STIHL am Standort Langkampfen und mit 20.000 zusätzlich geschaffenen Quadratmetern Nutzfläche der größte Anbau in der Tiroler ­Firmengeschichte.

Zwischen dem symbolischen Spatenstich und der offiziellen Einweihungsfeier lag nur etwas mehr als ein Jahr. „Das funktioniert nur mit einem schlagkräftigen Team“, betont Koller beim Gang durch den neuen Gebäudekomplex. Die­-ses Team arbeitete so gut zusammen, dass am Ende alles eingehalten werden konnte: Budget, Zeitplan und Qualitätsanspruch.

Eine anstrengende, aber erfolgreiche Bauphase liegt hinter Josef Koller (li.), Produktionsleiter und ­Prokurist bei STIHL Tirol, und Geschäftsführer Dr. Clemens Schaller. Innerhalb von ­einem Jahr ­entstand der größte Er­weiterungsbau in der ­Geschichte des Standorts Langkampfen.

»Der Ausbau der Eigenfertigung wird für STIHL Tirol ein Thema für die nächsten Jahre sein.­«

Josef Koller, Produktionsleiter und Prokurist STIHL TIROL

Aus VIKING wird STIHL Tirol

Drinnen wird nur noch an den letzten Feinheiten gearbeitet, draußen sind ebenfalls kaum noch Spuren der Bauphase erkennbar. Und doch ist etwas weithin deutlich: An der Fassade prangt nun ein orangefarbenes Logo und macht aus VIKING nun auch äußerlich STIHL Tirol.

Die vollständige Integration der grünen Marke für bodengeführte Gartengeräte in die STIHL Gruppe ist damit nach einer Projektlaufzeit von etwas mehr als eineinhalb Jahren vollzogen. Vor allem intern gab es viele Schrauben, an denen ­gedreht wurde, und viele Schritte, die gemein­sam bewältigt werden mussten. Ein interdiszipli­näres und standortübergreifend organisiertes Team sollte die Weichen stellen und die Synergien identifizieren, die sich durch das noch en­gere Zusammenwachsen ergeben. Denn VIKING war bereits seit 1992 eine hundertprozentige STIHL Tochtergesellschaft.

Highlight des Anbaus ist das ­AutoStore-Lager. Melanie Kaupert (oben rechts) hat das Projekt betreut: 17 Roboter hören nun auf ihr Kommando, wenn es darum geht, ­eines der über 47.000 Behältnisse rchtig einzulagern oder auszugeben.

iMow-Testgelände vor und auf dem Gebäude, AutoStore-Lager sowie die Fertigung von boden­geführten Gartengeräten und STIHL Akku-Produkten: STIHL Tirol hat am Standort Langkampfen einige Besonderheiten zu bieten.

Transparenz und Orientierung

Nicht nur intern lassen sich durch die Integration viele Schnittstellen nutzen und Prozesse optimieren. „Die Zusammenführung der beiden Sortimente birgt große Absatz- und Umsatzpoten­ziale, eröffnet sie uns doch zum Teil den Zugang zu neuen Märkten wie den USA und Kanada und eine starke Durchschlagskraft in den etablierten Märkten“, sagt Dr. Clemens Schaller, seit Mai 2018 ­Geschäftsführer in Langkampfen. Außerdem ist sich die Unternehmensgruppe sicher, dass die nun verfolgte Ein-Marken-Strategie für die Kunden weltweit mehr Transparenz und Orientierung bietet.

„Die Umfirmierung und mit ihr die Erweiterung sind nach innen und außen ein wichtiges Zeichen, dass STIHL mit dem Markenwechsel den Standort weiter stärkt und ausbaut“, betont Schaller. Denn der Schritt von Grün auf Orange wurde in der Region durchaus kritisch beäugt, ist STIHL Tirol doch ein wichtiger und großer Arbeitgeber im Westen Österreichs. „Und wir möchten natürlich auch weiterhin attraktiv für Fachkräfte sein“: Das gelinge nun durch die noch stärkere Anbindung an die weltweit tätige Unternehmens­gruppe, den internationalen Fertigungsverbund und das hohe Entwicklungspotenzial, das den Standort langfristig tragfähig, zukunftsweisend und so dauerhaft zum „Kompetenzzentrum für bodengeführte Gartengeräte“ in der STIHL Gruppe mache. So hat etwa der iMow, der intelligente Mähroboter, seine Wurzeln in Langkampfen. Auf unterschiedlich gestalteten Testflächen müssen sich die kleinen Mäher tagtäglich beweisen – mal ebenerdig und mal in luftiger Höhe. Denn auf dem Dach von Bauabschnitt 4 bietet eine 3.000 Quadratmeter große Rasenfläche Platz für 17 Geräte und allerlei Tests.

»Der Markenwechsel ist ein klares ­Zeichen Für den Glauben an die Fähig­keiten unsereR ­Mit­arbeiter - und eine Wertschätzung der ­bisher geleisteten ­Arbeit in Langkampfen.«

Dr. Clemens Schaller, Geschäftsführer STIHL Tirol

Raum für Möglichkeiten

Beim Gang durch die Produktionshallen und über das Gelände wird deutlich: STIHL Tirol hat nun nicht nur mehr Platz für neue kluge Köpfe, sondern auch sonst viele Möglichkeiten, sich weiter zu entfalten: mehr Fläche für die Lehrwerkstatt, für den Muster- und Betriebsmittelbau, für die Produktion und Montage von bodengeführten Gartengeräten und von STIHL Akku-Produkten sowie für Entwicklungsarbeit mit eigenen Prüffeldern, die über ­eine moderne Steuerung und Datenerfassung analog zu den Prüffeldern im Waiblinger Stammhaus verfügen. ­Außerdem verbirgt sich hinter den grauen, etwas unscheinbaren Außenwänden des Anbaus eine Besonderheit: das vollautomatische Kleinteilelager – das AutoStore-Lager. Dort finden alle Behälter, Kartons und Bündel mit einer Maximalgröße von 60 mal 40 Zentimetern für die Produktionsversorgung ihren Platz.

„Kaum jemand würde ein solches Lager bei uns vermuten“, glaubt Josef Koller. Wie von Geisterhand verschwinden in einem Labyrinth aus Quadern bis zu 47.000 Behältnisse. Diese werden bis zu 16 Mal übereinandergestapelt und von derzeit 17 Robotern zu einem der drei Auslager-Arbeitsplätze transportiert. Ein wesentlicher Vorteil der Anlage ist, dass es sich um ein Lager ohne Gänge handelt. Der zur Verfügung stehende Raum wird also optimal genutzt. Weiter besticht das AutoStore-Lager durch seine Zuverlässigkeit: Fällt ein Roboter aus, übernimmt automatisch ein anderer die ausstehenden Aufträge. Zudem bestehen für die Zukunft viele flexible Erweiterungsmöglichkeiten – die Anzahl der Roboter kann bei Bedarf bis auf mehr als das Doppelte erhöht werden. Die Anlage bietet die Möglichkeit einer Erweiterung auf über 66.000 Behälter.

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Klare Wünsche für die Zukunft

Mit den zusätzlichen Quadratmetern, den neuen Chancen und nicht zuletzt dem neuen Namen verbinden daher sowohl der Produktionsleiter als auch die Geschäftsführung um Dr. Clemens Schaller klare Wünsche für die Zukunft. „Wir wollen die Fertigungstiefe ausbauen, um die Herstellungskosten weiter zu senken und Skaleneffekte zu nutzen, die sich durch das höhere Produktionsvolumen bieten“, so formuliert es Dr. Clemens Schaller. Konkret bedeutet das auch, über den Ausbau einer Eigenfertigung nachzudenken und sie – sofern es wirtschaftlich sinnvoll ist – umzuset­zen: „Ein solcher Schritt schafft weitere Arbeitsplätze und Stabilität.“

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